Bonus
Hand in Hand gehe ich mit Marten am Meer spazieren. Der nahende Frühling ist schon zu spüren, die Sonne scheint und kein Wölkchen ist am Himmel zu sehen. Nur ganz viel Blau, das am Horizont eins mit dem Meer wird.
„Wäre das nicht ein wunderschönes Motiv für eine Postkarte?“, frage ich ihn.
Damit meine ich nicht nur das Meer. Auch die hügeligen Dünen mit ihrem Hafergras, das sich sanft im Wind wiegt. Die unendliche Weite. Die prickelnde Luft.
So fühlt sich Freiheit an.
Ich lasse seine Hand los, breite meine Arme aus und drehe mich im Kreis.
Überrascht sieht er mich an. Dann lacht er – rau und sexy, wie es seine Art ist – reicht mir seine Hände und als ich sie ergreife, dreht er sich mit mir.
„Mir wird schwindelig“, befürchte ich lachend und bleibe stehen.
„Es ist so schön, deine Freude zu erleben“, sagt dieser wundervolle Mann an meiner Seite, dem mein Herz gehört.
„Und ich finde es herrlich, dass du einfach mitmachst.“
„Das finde ich wiederum ein wenig irritierend“, gesteht er grinsend.
„Du wirst dich sicher daran gewöhnen.“
„Habe ich eine andere Wahl?“
„Eigentlich nicht.“
„Und uneigentlich?“, hakt er nach.
„Auch nicht“, antworte ich und gebe ihm einen Kuss. „Ach, Krümelmonsterchen …“
So nenne ich ihn, wenn ich ihn gerade ganz besonders liebhabe.
„Was bringt dich denn zum Seufzen, Sahnehäubchen?“, fragt er zärtlich.
Und so nennt er mich manchmal, weil sein Leben auch schon vor unserer Begegnung gut war, es durch mich jedoch viel schöner geworden ist, wie er mir erklärt hat.
„Zwei Sachen!“
„Oha! Gleich zwei?“
„Erstens: Ich muss demnächst ins Friesenstübchen, weil Zara gestern angekommen ist. Wir müssen zusammen mit Astrid besprechen, was alles zu tun ist, wenn wir beim Saisonstart aus dem Café eine Strandbar machen.“
In den letzten drei Monaten habe ich eine riesige Anzahl an Kuchen gebacken, habe Suppenrezepte noch und nöcher ausprobiert und immer raffiniertere Sandwiches zubereitet. Das Friesenstübchen hat sich zu einem Hotspot auf der Insel gemausert.
Astrid schenkt die Getränke aus und bereitet Kaffee sowie Tee zu. Sie ist im Laufe der Zeit richtig aufgeblüht und scheint es zu lieben, sich mit den Gästen zu unterhalten.
Ich habe das Regiment in der Küche übernommen und im Service gibt es zwei nette Kellnerinnen.
Montags ist das Café geschlossen. Leider habe ich daher am Wochenende nicht so viel Zeit für Marten, wie ich gerne hätte. Aber er arbeitet nun auch an den Samstagen und sonntags macht er seinen Bürokram und ruht sich aus. Am Nachmittag, wenn ich fertig bin, gehe ich zu ihm und bleibe mit ihm zusammen bis zum Dienstagmorgen. Oft sind wir auch bei mir, vor allem in der Nacht davor, da ich früh raus muss, um Kuchen zu backen.
Davon abgesehen verbringt er seine Mittagspausen im Friesenstübchen, um sich von mir eine meiner Suppen servieren zu lassen. Genau wie bei den Kuchen gibt es jetzt auch feste Suppentage, damit die Gäste wissen, was sie wann erwartet. Aber am sechsten Tag gibt es immer etwas Neues. Das macht mir am meisten Spaß.
„Und was ist die zweite Sache?“, fragt Marten.
Wieder seufze ich und dann lege ich meine Arme um seinen Nacken.
„Dass ich dich so sehr liebe!“
„Was ist daran so schlimm, mein Sahnehäubchen?“, wundert er sich.
„Eigentlich nichts.“
„Und uneigentlich?“
„Na ja … Weil ich am liebsten mit dir zusammen bin, komme ich mit meinem Backbuch nicht so schnell voran, wie ich es gerne hätte.“
„Hast du es denn so eilig damit?“
„Irgendwie schon. Ich will ja den Job, den ich früher gemacht habe, nicht ganz aufgeben.“
Das stimmt nur bedingt, denn meine Journalistinnenkarriere, die genau genommen gar keine war, sondern nichts weiter als ein Kampf gegen Windmühlen, habe ich im Sand verlaufen lassen.
Der letzte Artikel, den ich geschrieben habe, war der mit dem Titel Norderney gestern und heute und das auch nur, weil ich damit Werbung für das Friesenstübchen machen wollte. Er ist leider nur in einem hiesigen Blättchen erschienen, aber immerhin hat er uns neue Gäste eingebracht.
Matthias, der Geschäftsführer des Surfcafés, war mir am Ende doch noch dankbar, dass meine Wahl auf sein Café gefallen war. Deshalb hat er mich zu einem Essen dorthin eingeladen. Natürlich mit Begleitung und natürlich war das Marten.
Das bedeutet, dass es in meinem Leben keine beruflichen Besuche von Events mehr geben wird und auch keine Interviews. Ich will nur noch das tun, was mir am meisten an meinem früheren Job gefallen hat, und das ist nun mal das Schreiben.
Deshalb wird an jedem sechsten Tag in der Woche ein neuer Kuchen serviert, den ich zuvor zu Hause ausprobiert und fotografiert habe und der von meinem Testesser Nummer 1 für gut befunden wurde. Dafür wandle ich Rezepte ab und lasse mir immer eine Besonderheit einfallen.
Vor allem gibt es bei uns jetzt Kuchen, bei denen ich den üblichen Industriezucker gegen Kokosblütenzucker, Agavendicksaft oder Zuckerrübensirup ausgetauscht habe. Ich benutze vegane Sahne und Butter, verzichte auf Eier und so weiter. Dazu hat mich vor allem die Tatsache motiviert, dass vor zwei Jahren ein veganer Bäcker „Das große Promibacken“ gewonnen hat.
Was der kann, kann ich auch, habe ich mir gesagt und der Erfolg hat mir recht gegeben.
Denn die Gäste, die sich alternative Kuchen wünschen, sind begeistert von unserem Angebot.
Für einen Blog hat mir leider bisher noch die Zeit gefehlt. Aber der kommt später. Falls mir danach ist. Wichtiger ist mir mein Backbuch. Wahrscheinlich schreibe ich anschließend eins mit ausgefallenen Suppen- und Sandwichrezepten.
„Zara hat versprochen, dir eine Küchenhilfe zur Seite zu stellen. Dann kannst du deine Arbeitsstunden vielleicht ein wenig reduzieren“, unterbricht Marten meine Gedanken.
„Im Sommer werden ganz bestimmt mehr Eisbecher als Kuchen gegessen.“
„Darauf würde ich nicht wetten. Die Gäste lieben deine Kreationen und Zara sprüht gewiss wieder über vor neuen Ideen. Warte nur mal ab.“
„Damit hast du wahrscheinlich recht. Und wie du weißt, liebe ich Herausforderungen.“
„Apropos Herausforderungen …“, beginnt er grinsend. „Wann willst du eigentlich bei mir einziehen?“
Ich fühle mich noch immer sehr wohl in der Ferienwohnung. Aber da Hanna zum einen oft hier ist, um Nils zu sehen, und ich zum anderen viele Nächte bei Marten verbringe, ist es an der Zeit, diesen Schritt zu wagen. Das ist natürlich ein wenig übereilt und ich bin mir sicher, dass es Marten es genauso sieht. Wir sind ja erst seit gut drei Monaten zusammen.
Aber spätestens an Ostern muss ich die Wohnung verlassen, weil Hannas Eltern zwei Wochen hier verbringen wollen. Die Idee meiner Freundin, dass wir dann beide im Gästezimmer schlafen könnten, hat sich natürlich durch unsere Beziehungen zu den Brüdern längst erledigt.
Aber mal ganz davon abgesehen will ich die Gastfreundschaft ihrer Eltern nicht überstrapazieren.
„Eigentlich?“, frage dieses Mal ich.
„Uneigentlich auch.“
„Wir müssen doch erst noch die Wände fertig streichen“, wende ich ein.
„Das ist ja demnächst erledigt.“
„Ich würde gerne meine wenigen Möbel, die im Haus meiner Eltern stehen, holen. Doch vor allem die Kissen, Decken und Dekosachen, die ich in Hannas Keller zwischengelagert habe, um unser neues Heim gemütlich zu machen“, sage ich in unangenehmer Erinnerung daran, wie es damals bei Tobias war, als ich nur Kleinigkeiten mitnehmen konnte.
„Ich leihe mir einen Transporter von einem Freund auf dem Festland und wir holen deine Sachen gemeinsam ab. Du sollst dich bei mir wohlfühlen und außerdem habe ich für die Einrichtung ohnehin kein so gutes Händchen.“
Erleichtert atme ich auf.
„Dafür hast du ein gutes Händchen für mich“, sage ich liebevoll und kuschele mich für ein paar Augenblicke in seine Arme. „Leider muss ich jetzt ins Friesenstübchen. Aber danach komme ich gleich zu dir.“
„Ich kann es kaum erwarten“, raunt er und küsst mich.
„Und ich erst!“
„Ich liebe dich, mein Sahnehäubchen.“
„Ich liebe dich noch viel mehr“, antworte ich mit einem Lächeln.
„Dann gehen wir mal schnell, damit du bald wieder bei mir sein kannst.“
Mit diesen Worten nimmt er meine Hand und wir eilen die Promenade entlang zum Friesenstübchen. Obwohl ich mich dafür von ihm trennen muss, freue ich mich auch sehr darauf, Zara wiederzusehen.
Wie schön mein Leben doch geworden ist!, denke ich und drücke dankbar Martens Hand.
***
Liebe Leserin, lieber Leser,
nun ist die Geschichte endgültig zu Ende. Zunächst einmal jedenfalls. Welche Ideen Zara für die Strandbar hat, liest du in Band 18 Liebesküsse auf Norderney. Die Hauptrolle wird dann jedoch ein neues Paar spielen, das sich auf der Insel kennenlernt, und es wird wie immer eine abgeschlossene Geschichte sein.
Aber vorher geht es wieder nach Mallorca zu Zara, Javier und den Leuten in der Bar del Sol. Auch hier werden sich erneut zwei Menschen kennen und lieben lernen. Sommerküsse auf Mallorca ist der Titel.
Ich informiere dich sehr gerne über das Erscheinungsdatum. Schreibe mir bitte:
per Mail
oder bei Facebook unter https://www.facebook.com/profile.php?id=100010489170138
Bitte abonniere meinen Newsletter, dann bekommst du einen Ratgeber von mir geschenkt: https://cleo-lavalle.xtme.de/
Ich hoffe, die Geschichte hat dir gefallen. Falls du Lust hast, wäre es toll, eine Rezension (2-3 Sätze oder so viel du magst) von dir zu bekommen. Ich verlose regelmäßig eine Printausgabe unter meinen Rezensentinnen.
Und nun sende ich dir liebe Grüße, danke dir, dass du das Buch gelesen hast, wünsche ich dir eine gute Zeit und freue mich auf bald,
deine Cleo
P.S.: Falls du noch nicht alle Bücher von mir kennst, schau doch mal, was ich sonst so geschrieben habe. Es sind ziemlich viele, denn ich arbeite seit über 10 Jahren hauptberuflich als Autorin.
1. Bücher von Cleo Lavalle:
Winterküsse auf Mallorca (Band 1)
Sehnsucht nach Mallorca (Band 2/Spin off)
Sonnenküsse auf Mallorca (Band 3)
Liebesküsse auf Mallorca (Band 4)
Sehnsuchtsküsse auf Mallorca (Band 5)
Meeresküsse auf Mallorca (Band 6)
Strandbarküsse auf Mallorca (Band 7)
Sternenküsse auf Mallorca (Band 8)
Frühlingsküsse auf Mallorca (Band 9)
Herzensküsse auf Mallorca (Band 10)
Schicksalsküsse auf Mallorca (Band 11)
Mondscheinküsse auf Mallorca (Band 12)
Champagnerküsse auf Mallorca (Band 13)
Bodyguardküsse auf Mallorca (Band 14)
Gänsehautküsse auf Mallorca (Band 15)
Winterküsse auf Norderney (Band 16)
Sommerküsse auf Mallorca (Band 17, erscheint im Sommer 2026)
Liebesküsse auf Norderney (Band 18, erscheint im Sommer 2026)
Weitere Küsse folgen!
Küss mich, wenn es Liebe ist (Mallorca-Roman)
1 Mann macht noch keine Liebe (Mallorca-Roman)
2 Männer sind auch keine Lösung
Aller guten Männer sind 3
5 Single Millionäre & ICH
4 Single Millionäre & ICH
3 Single Millionäre & ICH
2 Single Millionäre & ICH
Ein Weihnachtsmann, ein Bad Boy und die große Liebe
Als der Prinz aus dem Märchen fiel
Engel im Spitzenhöschen
Das hält keine 3 Wochen
2. Als Charlotte Love schreibe ich romantische Historicals mit dem gewissen Knistern:
Violet und der Duke: Verbotene Küsse
Ein Lord für Penelope: Heimliche Küsse
Zwei Lords für die Lady: Sehnsuchtsvolle Küsse
Ein Lord für eine Nacht: Geraubte Küsse
Der Duke und die widerspenstige Lady: Theater der Liebe
Der Lord und die Schwindlerin: Theater der Liebe
Dark Lords of London: Teuflisches Spiel (Band 1)
Dark Lords of London: Skrupelloses Spiel (Band 2)
Dark Lords of London: Betörendes Spiel (Band 3)
Tag für Tag durchs ganze Jahr mit Charlotte Love: Kalender-/Geschenkbuch (ohne Datum und kann daher an jedem Tag des Jahres begonnen werden)
3. Als Cleo Lavalle und Ann Wilde veröffentliche ich freche Romane mit spritzigen Dialogen und prickelnden Szenen:
Only for 3 Days
Only for 5 Days
Only for 3 Nights
4. Von Ann Wilde gibt es Liebesromane mit sehr prickelnden Szenen:
Dark Romance: Channing
Dark Romance: Rivalen
Dark Play
5. Und von Anabelle Wildbuch gibt es ebenfalls Liebesromane mit sehr prickelnden Szenen:
Bad Boss Love
Bad Boss Secret
Bad Boss Dating
Bad Boss Xmas
Bad Boss Games
Bad Xmas Games (Folgeband von Bad Boss Games)
Dark Lovers of Chicago. Böses Spiel, Dark Romance
Dark Lovers of Chicago. Tödliches Spiel, Dark Romance
Dark Lovers of Chicago. Gefährliches Spiel, Dark Romance
Wer sagt denn, dass es Sünde ist? (Band 1)
Wer sagt denn, dass es Liebe ist? (Band 2)
Wer sagt denn, dass es Schicksal ist? (Band 3)
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