Bonus
„Freust du dich, wieder auf die Insel zu kommen?“, fragt Aquila und drückt meine Hand, als ich durch das monotone Brummen des Flugzeugs fast einschlafe.
„Und wie! Du dich doch auch?“, antworte ich und bin plötzlich hellwach.
„Oh ja, ein paar Tage Pause von unserer Tournee kann ich gut gebrauchen“, stöhnt er.
„Es wird dir doch nicht zu viel werden mit unserem Erfolgszug durch Spaniens große Städte?“, necke ich ihn, denn ich weiß, dass er bereits Pläne für das nächste Musical wälzt.
„So sehr ich unseren Beruf auch liebe … Er ist verdammt anstrengend.“
„Nun kannst du dich ja erst einmal erholen, wenn wir bei unseren Freunden sind, alter Mann“, ziehe ich ihn auf.
„He, du Frechdachs! Wo ist denn hier ein alter Mann?“, beschwert er sich prompt und drückt erneut meine Hand.
„Ich wollte nur deine Lebensgeister wecken“, antworte ich grinsend.
„Hier spricht der Kapitän. Wir werden in wenigen Minuten auf Mallorca landen. Freuen Sie sich auf Sonnenschein und eine Temperatur von achtundzwanzig Grad.“
„Ja, ich freue mich ganz schrecklich!“, stimme ich zu. „Aber vor allem, weil wir unsere Freunde wiedersehen werden.“
„Und darauf, mit mir Urlaub zu machen, nicht? Du bist mir ja eine schöne Freundin!“, spottet Aquila lächelnd.
„Oh doch! Darauf freue ich mich am allermeisten.“
„Schwindlerin!“
Ich schüttle empört den Kopf.
„Wie könnte ich?“
Die Flugbegleiterin bittet uns, die Sitzlehnen senkrecht zu stellen, die Tische hochzuklappen und uns anzuschnallen.
Kurz darauf landen wir und nehmen in unserem Leihwagen Platz.
„Hier auf der Insel hat alles angefangen“, sage ich nachdenklich. „So viele Faktoren waren nötig, um uns zusammenzuführen. Wenn ich nicht zufällig vor den Kollegen geflüchtet wäre, in der Strandbar gesessen und Antonio mir das Mikrofon unter die Nase gehalten hätte …“
„Viel wichtiger war doch, dass ich dich dort entdeckt habe“, widerspricht er.
Ich lache.
„Antonio scheint noch immer ein rotes Tuch für dich zu sein, dabei hast du allen Grund, ihm zu danken. Was ist denn mit der Flasche Hierbas, die du ihm dafür spendieren wolltest, dass er uns zusammengebracht hat?“, provoziere ich ihn grinsend.
„Zusammengebracht?“, knurrt er da auch schon.
Dann wirft er mir einen Blick zu.
„Es macht dir Spaß, mich herauszufordern, du Biest!“
„Sei bitte nett zu ihm, Aquila“, fordere ich ihn in versöhnlichem Ton auf, lehne mich zu ihm hinüber und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.
Weil Antonio am Abend mit seiner Band in der Bar del Sol spielt und ich Zoé eine Freude machen will, habe ich meinen Liebsten gebeten, gleich heute Vormittag nach Mallorca zu fliegen.
„Das mit dem Hierbas war übrigens deine Idee, nicht meine“, fügt er hinzu. „Aber wenn es dir so wichtig ist, dann soll er sie eben haben. Nicht, dass du mich für eifersüchtig hältst.“
Nun muss ich noch mehr lachen.
„Wie sollte ich denn auf so eine absurde Idee kommen?“, spotte ich.
Nach einer knappen Stunde Fahrzeit sind wir endlich am Ziel.
Zara begrüßt uns freudestrahlend, als wir auf die ersten Tische zugehen.
„Wie schön, dass ihr da seid“, jubelt sie sich und umarmt uns, was wegen ihres Bäuchleins ein wenig schwierig ist.
„Alles gut bei dir?“, fragt Aquila.
„Sehr gut sogar!“, verkündet sie. „Alles läuft, wie es soll. Wir können es kaum erwarten, dass unsere Kleine auf die Welt kommt.“
„Es ist also ein Mädchen?“, stelle ich fragend fest.
„Ja! Javier ist bereits ganz schrecklich in sie vernarrt.“
„Wer spricht hier von mir?“, hören wir ihn da auch schon.
„Zara hat uns gerade verraten, dass es bald zwei Frauen in eurem Haus geben wird.“
„Oh ja, das wird es. Dann habe ich gar nichts mehr zu melden“, beklagt er sich.
Doch sein Grinsen verrät, wie sehr er sich darauf freut.
„Kommt mit an die Bar, dann können wir auf euren Erfolg anstoßen“, schlägt Zara vor.
„Da ist ja meine Lieblingssängerin“, begrüßt mich David und hält mir seine Wangen hin, damit ich sie küsse. „Lust auf einen Cocktail?“
„Oh nein, der muss noch bis heute Abend warten“, wehre ich sein Angebot lachend ab. „Für mich einen Orangensaft.“
„Für mich auch“, bittet Zara. „Und die Herren?“
„Wir trinken Bier“, meint Javier. „Oder lieber einen leichten Roten?“
„Gegen den Roten habe ich nichts einzuwenden.“
In der nächsten halben Stunde erzählen wir uns, was wir in der Zwischenzeit so alles erlebt haben. Zara schildert, wie es ihr mit der Schwangerschaft geht. Javier berichtet von dem Haus auf der Finca, in das sie bald einziehen werden. Aquila und ich sprechen über unser Erfolgsmusical.
„Das ist so wundervoll!“, freut sich Zara für uns.
„Und dass wir zusammen sind, noch sehr viel mehr“, ergänze ich mit einem glücklichen Lächeln.
***
Wir haben die Casita bezogen, zu Mittag gegessen, am Strand gelegen und gebadet. Danach haben wir uns hingelegt und Aquila hat mir gezeigt, wie wenig er davon hält, nur ein Nickerchen mit mir zu machen.
Wir liegen noch auf dem Bett, als jemand an die Tür klopft.
„Pauline, ich bin es. Zoé“, ruft meine frühere Bandkollegin.
„Ich bin in fünf Minuten an der Bar. Muss mich schnell anziehen“, antworte ich.
Dann wende ich mich an meinen Liebsten.
„Kommst du gleich mit?“
„Wenn zwei Frauen tratschen, ist ein Mann fehl am Platz“, sagt er grinsend. „Ich schau mal, was Javier so treibt.“
Kurz darauf umarme ich Zoé und lasse mich auf einem Hocker nieder.
„Erzähl! Wie geht es dir mit Antonio?“
„Wir sind super verliebt“, erklärt sie mit einem glücklichen Lächeln. „Er liest mir jeden Wunsch von den Augen ab.“
Ich erinnere mich daran, dass ich ihn bei unserem Kennenlernen als aufdringlich empfunden habe. Aber vielleicht hatte das nur damit zu tun, dass ich mich gerade gegen die Dominanz von Jade und Dan zu wehren hatte.
„Und wie gefällt es dir, hier in der Bar zu singen, du Solokünstlerin?“
„Das ist perfekt! Du weißt ja selbst, wie klasse die Leute hier sind.“
„Reicht dir dein Verdienst?“
„Na ja … Wir Musiker sind es ja gewohnt, mit wenig auskommen zu müssen. Ab und zu habe ich auch noch einen Auftritt in einem Hotel in der Nähe und jetzt, da ich bei Antonio wohne …“
„War dir das nicht zu schnell?“, will ich wissen.
Zoé lacht.
„Das sagt gerade die Richtige! Du lebst doch auch mit Aquila zusammen.“
„Ach ja, stimmt“, antworte ich grinsend. „Weil wir ständig unterwegs sind, ist mir das gar nicht so bewusst. Aber natürlich teilen wir uns die Hotelzimmer. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, ohne ihn zu sein.“
„Dich hat es also auch gründlich erwischt!“, stellt sie fest.
„Und wie!“
„Erzähl doch mal, wie das Zigeunerleben so ist“, bittet sie mich und ich berichte ihr von den schönen Städten, in denen wir aufgetreten sind, von der Aufregung, wenn wir ein neues Theater betreten, und von unserer Crew, mit der wir super zurechtkommen.
„Ganz anders als damals mit Dan und Jade. Hast du von denen noch mal was gehört?“, will ich wissen.
„Nein. Dan hat mir zwar gedroht, aber auch bei mir hatte er damit so wenig Erfolg wie bei dir. Was hätte er davon, uns vors Arbeitsgericht zu zerren, wenn wir uns gar nicht in Deutschland aufhalten.“
„Ihm wäre das zuzutrauen gewesen. Nur, damit er uns zeigen kann, dass er noch immer das Sagen hat.“
„Pah! Ich hatte einfach keine Lust mehr, immer nur im Schatten einer Diva zu stehen. Jetzt habe ich es doch viel besser getroffen.“
„Diva?“, frage ich mit hochgezogener Augenbraue. „Das hätte sie gerne. Ich würde sie eher als Zicke bezeichnen. Mit den anderen hast du keinen Kontakt mehr?“
„Doch, mit dem Drummer. Der hat mir geschrieben, dass Jades Stimme ziemlich dünn klingt, jetzt wo wir beide sie nicht mehr unterstützen“, verrät sie augenzwinkernd. „Inzwischen gibt es natürlich neue Backgroundsängerinnen. Aber die sollen nicht so gut sein wie wir, sagt er.“
„Er ist halt ein netter Kerl.“
„Ja, das ist er definitiv.“
„Hola, Pauline“, begrüßt mich Antonio. „Wie schön, dich mal wiederzusehen. Geht es dir gut?“
„Fantastisch gut sogar. Und dir?“
„Wir haben Sommer mit perfektem Wetter und da gibt es wieder mehr Gigs für uns. Außerdem habe ich eine wunderschöne Frau neben mir stehen, wenn wir auftreten, die auch noch mit mir zusammenlebt. Was will ich mehr?“
Zoé gibt ihm einen Kuss.
„Mir geht es genauso“, erklärt sie. „Mal abgesehen davon, dass ich einen tollen Mann neben mir habe.“
Aquila kommt mit grimmiger Miene auf uns zu. In der Hand hält er eine Flasche Hierbas.
„Hier, für dich“, sagt er, nachdem er Zoé und Antonio begrüßt hat und reicht sie ihm.
„Wie komme ich zu der Ehre?“
„Einfach so“, antwortet mein Liebster mit einem Seitenblick auf mich.
„Ich verstehe“, meint Antonio und nickt grinsend. „Die können wir ja im Anschluss an unseren Auftritt trinken. Aber jetzt muss ich erst mal zum Soundcheck.“
Zoé schließt sich ihm an und Aquila geht noch einmal kurz zu Javier, während ich bei David sitze und meinen speziellen Cocktail trinke.
„Du siehst verdammt glücklich aus!“, meint er.
„Oh ja, das bin ich auch. Das Leben mit Aquila ist ein Traum.“
„Ihr seid jetzt quasi rund um die Uhr zusammen?“
„Kann man so sagen.“
David seufzt sehnsuchtsvoll.
„Das hätte ich auch gerne. Leider ist Yves beruflich sehr viel unterwegs. Ich freue mich schon darauf, wenn er zu alt fürs Modeln ist.“
Ich lache.
„Weiß er das?“
„Oh nein! Sein Beruf macht ihm genauso viel Spaß wie mir meiner hier in der Bar.“
„Und was machst du im Winter, wenn sie geschlossen hat?“
„Dann bin ich bei meinem Schatz.“
„Das ist doch auch schön, oder?“
Er wiegt seinen Kopf hin und her. Dann lächelt er versonnen.
„Ja, das ist es.“
Er muss sich wieder seiner Arbeit widmen und Getränke einschenken. Deshalb stehe ich auf und spaziere ans Meer. Ich setze mich in den Sand, blicke hinaus in die Unendlichkeit und lausche dem ewigen Rauschen der Wellen.
„Hier bist du?“, höre ich plötzlich Aquilas Stimme.
Lächelnd wende ich ihm meinen Kopf zu.
„Weißt du noch? An ziemlich genau dieser Stelle hast du mich damals gefragt, ob du dich zu mir setzen darfst.“
„Und du hast dein Wasser verschüttet.“
„Weil du dich angeschlichen und mich erschreckt hast.“
Er lässt sich neben mir nieder und legt den Arm um meine Schulter.
„Du warst ganz schön abweisend damals.“
„Ich habe dich für einen Stalker gehalten“, gestehe ich.
Aquila lacht.
„In gewissem Sinne war ich das auch.“
„Ja, du hast deinem Namen alle Ehre gemacht.“
„Du weißt doch, warum ich dich mit Adleraugen beobachtet habe.“
„Weil du wissen wolltest, ob ich in deine Crew passe.“
„Oh nein. Weil du mir gefallen hast. Deine Stimme war eine fantastische Zugabe.“
Überrascht sehe ich ihn an.
„Das hast du mir nie verraten.“
„Doch. Jetzt“, antwortet er lächelnd. „Eine Sängerin hätte ich auch woanders finden können. Aber ich wollte dich!“
„Ach, Aquila …“
„Ja?“, fragt er zärtlich.
„Es ist so schön, das zu hören.“
„Schön und wahr. Ich bin sehr glücklich mit dir.“
„Und ich noch viel mehr mit dir.“
„Das kann gar nicht sein“, sagt er kopfschüttelnd, nimmt mein Gesicht in seine Hände und sieht mir tief in die Augen.
„Du bist die eine“, raunt er.
Dann küsst er mich und ich gebe mich seinen Lippen hin, denn ich spüre: Das, was zwischen uns ist … das ist die ganz große Liebe.
Ende …
Liebe Leserin, lieber Leser,
nun ist Band 9 endgültig zu Ende. Aber du hast sicher gesehen, dass noch 4 weitere Bände auf dich warten und Nr. 15 ist auch schon in Arbeit. Es wird sich wieder ein neues Paar auf Mallorca finden und ganz sicher tauchen alte Bekannte auf einer Feier von Zara & Javier auf. (Man kann sich ja schon denken, worum es bei dieser Feier geht 😊)
Wenn du über das Erscheinungsdatum von Band 15 informiert werden willst, melde dich bitte bei mir: Cleo_Lavalle@yahoo.de
Wenn du noch nicht alle meine Romane kennst, schau doch mal, was ich sonst noch so geschrieben habe. Ich schicke dir gerne etwas zum Reinschnuppern in XXL zu.
Und nun sende ich dir liebe Grüße mit einem Sonnenstrahl aus Mallorca, danke dir, dass du „unser“ Buch gelesen hast, wünsche dir eine gute Zeit und bis bald,
deine Cleo
Liste aller Bücher
Von Cleo Lavalle sind erschienen:
Winterküsse auf Mallorca (Band 1)
Sehnsucht nach Mallorca (Spin Off/Band 2)
Sonnenküsse auf Mallorca (Band 3)
Liebesküsse auf Mallorca (Band 4)
Sehnsuchtsküsse auf Mallorca (Band 5)
Meeresküsse auf Mallorca (Band 6)
Strandbarküsse auf Mallorca (Band 7)
Sternenküsse auf Mallorca (Band 8)
Frühlingsküsse auf Mallorca (Band 9)
Herzensküsse auf Mallorca (Band 10)
Schicksalsküsse auf Mallorca (Band 11)
Mondscheinküsse auf Mallorca (Band 12)
Champagnerküsse auf Mallorca (Band 13)
Bodyguardküsse auf Mallorca (Band 14)
Gänsehautküsse auf Mallorca (Band 15, erscheint im Herbst 2025)
Weitere Bände folgen!!!
Aller guten Männer sind 3
2 Männer sind auch keine Lösung
1 Mann macht noch keine Liebe (Mallorca-Roman)
Küss mich, wenn es Liebe ist (Mallorca-Roman)
5 Single Millionäre & ICH
4 Single Millionäre & ICH
3 Single Millionäre & ICH
2 Single Millionäre & ICH
Als der Prinz aus dem Märchen fiel
Engel im Spitzenhöschen
Das hält keine 3 Wochen
Als Cleo Lavalle und Ann Wilde veröffentlicht die Autorin freche Romane mit spritzigen Dialogen und sehr prickelnden Szenen:
Only for 3 Days
Only for 5 Days
Only for 3 Nights
Als Charlotte Love veröffentlicht die Autorin romantische Historicals:
Violet und der Duke: Verbotene Küsse
Ein Lord für Penelope: Heimliche Küsse
Zwei Lords für die Lady: Sehnsuchtsvolle Küsse
Ein Lord für eine Nacht: Geraubte Küsse
Der Duke und die widerspenstige Lady: Theater der Liebe
Der Lord und die Schwindlerin Theater der Liebe
Dark Lords of London: Teuflisches Spiel (Band 1)
Dark Lords of London: Skrupelloses Spiel (Band 2)
Dark Lords of London: Betörendes Spiel (Band 3)
Tag für Tag durchs ganze Jahr mit Charlotte Love: Kalender-/Geschenkbuch
Als Anabelle Wildbuch veröffentlicht die Autorin Liebesromane mit sehr prickelnden Szenen
Bad Boss Love
Bad Boss Secret
Bad Boss Dating
Bad Boss Games
Bad Xmas Games (Fortsetzung von Bad Boss Games)
Bad Boss Xmas
Dark Lovers of Chicago – Böses Spiel Dark Romance
Dark Lovers of Chicago – Tödliches Spiel Dark Romance
Dark Lovers of Chicago – Gefährliches Spiel Dark Romance
Wer sagt denn, dass es Sünde ist? (Band 1)
Wer sagt denn, dass es Liebe ist? (Band 2)
Wer sagt denn, dass es Schicksal ist? (Band 3)
Als Ann Wilde veröffentlicht die Autorin Liebesromane mit sehr prickelnden Szenen:
Dark Play
Dark Romance: Channing
Dark Romance: Rivalen
Neueste Kommentare